Heute berichte ich mal wieder von unserer Reise durch Island. Simon bastelt gerade am Bremach rum und schaut nach dem Rechten. Ich bin ja froh, dass er diese wichtige Aufgabe übernimmt, und ich bin immer wieder heilfroh, wenn soweit alles in Ordnung ist und alle Schrauben noch da bzw. fest sind.
Heute Morgen haben wir es erstaunlicherweise eine Stunde eher als sonst geschafft loszukommen. Das lag aber nicht an einer schlechten Nacht, sondern an dem blauen Himmel und der Sonne, die uns begrüßt haben. Und so sind wir um 10 Uhr von Ólafsvík zum Snæfellsjökull gestartet. Ein kleiner Gletscher am Rande von Snæfellsness an dem man ziemlich nah mit dem Auto ran fahren kann. Wieder einmal haben die Wolken zusammen mit der Sonne eine wunderschöne Landschaft gezaubert. Die restliche Nebelwand haben wir vor uns her geschoben, sodass wir zum Glück eine fast komplett freie Sicht auf den Gletscher hatten. Wir waren bei weitem nicht die Einzigen dort oben, so dass wir relativ zügig auf der anderen Bergseite wieder runter gefahren sind. Immer wieder erstaunlich wie schnell sich die Landschaft auf Island ändert. Gerade noch kahl, grau und steil, dann wieder grün, flach und weitläufig. Die Fahrt Richtung Borgarnes geht schnell und die Strecke sieht auf dem ersten Blick leicht zu befahren aus, so dass ich für einen ganz kurzen Moment wieder an mein Vorhaben gedacht habe. Einmal will ich auf Island auch am Steuer vom Bremach sitzen. Nur dann fiel mir auf, dass es sehr windig war und Simon alle Mühe hatte auf der Straße zu bleiben, so dass ich mein Vorhaben schnell wieder verdrängt habe. Wäre Not, würde ich fahren, aber solang Simon Spaß am Fahren hat, bin ich gerne Kartenleserin. Gerade rechtzeitig zur Mittagszeit kommen wir an einer Tankstelle mit Imbissbude vorbei, so dass Simons Traum „Hamburger mit Pommes“ in Erfüllung geht. Es war sehr lecker und zusammen mit der Sonne, die uns die ganze Fahrt über begleitet hat, ein herrlicher Tag.
Ich ziehe immer wieder meinen Hut vor allen Wanderern und Fahrradfahrer, die bei Wind und Wetter unseren Weg kreuzen, während wir gemütlich im Bremach durch das Land ziehen. Aber die beiden Italiener, die wir jetzt den dritten Tag in Folge gesehen haben, verdienen Lob und Anerkennung. Respekt Jungs!
In Borgarnes angekommen, kaufen wir noch das Nötigste ein und gönnen uns ein Eis. Die Sonne macht gute Laune und endlich ist T-Shirt Wetter. Naja zumindest haben wir uns an den isländischen Sommer gewöhnt und findet es bei ca. 16°C und Sonne schon recht warm, wenn man eine windgeschützte Ecke findet. Simon zeigt mir beim Vorbeifahren noch den Bonus-Gedenk-Supermarkt, bei dem sie 2005 nach tagelanger Hochlanddurchquerung endlich wieder in der Zivilisation waren. Da es noch früher Nachmittag ist, beschließen wir noch weiter zu fahren, um morgen gleich an der Piste ins Hochland zu sein. Und so haben wir einen wirklich sehr schönen Campingplatz in Husafell gefunden. Schon die Fahrt dort hin, war landschaftlich sehr schön und interessant. Der Platz könnte auch in Deutschland sein, bzw. Simon meinte, dass der Platz auch ein „CenterPark“ sein könnte. Neben vielen kleinen Ferienhütten, versteckt hinter Bäumen und Büschen, gibt es hier einen Golfplatz, ein Freibad, mehrere Spielplätze, ein Beachvolleyballfeld, ein Basketballfeld und ein Riesentrampolin. Sicherlich noch mehr, aber all das ist erwähnenswert, da unsere bisherigen Campingplätze hier auf Island eher nur aus einer Wiese bestanden haben. Nach einer Eisschokolade in der Sonne, überprüft Simon den Bremach und ich erkunde den Platz und bringe in Erfahrung, dass das Freibad noch etwas länger auf hat, so dass Simon und ich nach seiner getanen Arbeit noch einen gemütlichen Ausflug ins Wasser unternehmen. Herrlich. Draußen kalt, im Wasser warm und dazu noch etwas Sonne. Einfach traumhaft. Es kostet Überwindung, aber Simon hat einfach gute Ideen. Nach einem kleinen Abendimbiss draußen in der Sonne wird es uns doch zu kalt und wir ziehen uns zurück in die beheizte Bremach Kabine und lassen den sonnigen Tag gemütlich ausklingen. Morgen wollen wir auf der Piste den Langjökull Gletscher nördlich umfahren, eine Nacht im Hochland verbringen, bevor es dann wieder zurück auf die südliche Ringstraße geht, denn so langsam müssen wir Richtung Osten. Am Donnerstag geht es auf’s Schiff. Zum Thema Schifffahrt, will ich noch eine kleine Klarstellung zum gestrigen Beitrag machen, mein Toilettenbesuch war wegen ganz normalen Bedürfnissen und nicht, weil ich mir etwas noch mal durch den Kopf gehen lassen wollte. Also keine Angst, ich bin Wellen tauglich oder vielleicht helfen die Zauberarmbänder von Ramona ja doch.
So und zum Schluss grüße ich einfach noch alle treuen Leser. Es freut uns sehr, dass so viele uns verfolgen. Ach und natürlich den Mountainbike Fahrern morgen beim Zierenberg Marathon viel Erfolg und kommt heile ins Ziel. Ich würde gerne an der Strecke stehen und euch anfeuern.