Der Abschied aus dem Hochland

Ich hatte gestern noch einen schönen Abend im heißen Pool von Hveravellir. Das Warten hatte sich gelohnt und ich habe mit Gunnar, einem isländischen Mitarbeiter des Campingplatzes und noch fünf anderen im warmen Wasser gelungert. Sandra kam vorbei, um ein Foto zu machen und wir (Gunnar und ich) bekommen über diesen Wege ein Bier bzw. einen neuen Wein.

Mit im Pool war auch ein Doktorand der Chemie. Seine Doktorarbeit beschäftigt sich mit der Haltbarkeit von Akkus. Auf meine Frage welche Akkus man kaufen soll, meinte er: „Bei Elektrogeräten baut Ryobi die modernsten Akkus.“ Da machen wir ja alles richtig. Zum Schluss saßen drei schweigende Männer im Pool, der Mond schien und die Welt war wundervoll. Auf dem Rückweg habe ich gleich geduscht, bevor ich mich für die letzte Nacht im Hochland zu Sandra in den Bremach kuschelte.

Zum Frühstück gab es heute nur Müsli. Auf das Kaffee kochen verzichteten wir bei 4 Grad Außentemperatur. Da die Sonne schien machten wir noch einen Rundgang durch das Geothermalgebiet bevor wir uns los machten. Die Kjölur ist in Richtung Süden eine Schlaglochpiste mit viel Wellblech. Freude am Fahren will keine richtig aufkommen. Das Verkehrsaufkommen wächst mit der Nähe zum Gullfoss.

Es dauert ziemlich genau 10 Kilometer auf Asphalt und 6 Reisebusse bis wir uns Hochland zurückwünschen. Am Gullfoss steppt der Bär und bei Regen strömen Maßen an Touristen vom Parkplatz zum Wasserfall. Das sind wir nicht mehr gewohnt. In der hintersten Ecke des Cafés suchen wir uns einen Platz für einen Snack, bevor wir bei nur wenig Regen selbst zum Wasserfall gehen. Wir bleiben nicht lange, der Regen wird wieder stärker und uns zieht es weiter. Dass Gullfoss und Geysir so dicht beieinander liegen, hatte ich nicht mehr in Erinnerung.  Auch hier stehen die Leute dicht an dicht, obwohl es regnet.

Der Regen bleibt uns auch für die nächsten Stunden ein treuer Begleiter. Wir schlagen in Vik unser Lager auf. Den Regen überbrücken wir mit einem verspäteten Mittagsschlaf und als wir wieder aufwachen, scheint tatsächlich die Sonne. Bevor wir aber unsere Müdigkeit abschütteln können, um das Abendessen im trockenen zu bereiten, ist der Regen wieder da.